Die Gewinnung geothermischer Energie aus dem Schweizer Untergrund peilt heisses Gestein in Tiefen von 4000 Metern und mehr an. Um diese Wärme zur Stromproduktion zu gewinnern, wird kaltes Wasser über ein Bohrloch eingeleitet, heizt sich im tiefen Gestein auf und soll dann heiss durch ein zweites Bohrloch an die Oberfläche gefördert werden. Damit das Wasser zwischen den beiden Bohrlöchern überhaupt fliessen kann, müssten im Gestein Klüfte vorhanden sein. In der Regel sind die Klüfte in solchen Tiefen nicht durchlässig genug und müssen durch Einpressen von Wasser unter Druck erweitert werden (die sogenannte “hydraulische Stimulation”). Dabei ist bisher noch nicht vollständig verstanden, wie man dieses Erweitern steuern und die Stärke der dabei entstehenden Mikroerdstösse kontrollieren kann. Unser Projekt untersucht mittels Computersimulationen die dabei ablaufenden Mechnismen, um zu klären, wie man den Prozess möglichst effizient und sicher durchführen kann. Dazu haben sich international führende Experten aus den Gebieten Geothermie (ETH Zürich), Gesteinsmechanik und Seismizität (Universität Neuenburg), numerische Mathematik (Universität der italienischsprachigen Schweiz, Lugano) und Reservoir Engineering (Montanuniversität Leoben, Österreich) zusammengetan und werden mit vier Doktoranden zu diesem Thema forschen.