Data and Documentation
Open Data Policy
FAQ
EN
DE
FR
Suchbegriff
Advanced search
Project
Back to overview
Ungleichheit, Armutsrisiken und Wohlfahrtsstaat. Potenziale der Datenverknüpfung von Administrativ- und Befragungsdaten für die Ungleichheitsforschung
Applicant
Jann Ben
Number
178973
Funding scheme
Project funding (Div. I-III)
Research institution
Institut für Soziologie Universität Bern
Institution of higher education
University of Berne - BE
Main discipline
Sociology
Start/End
01.09.2018 - 30.11.2021
Approved amount
357'710.00
Show all
All Disciplines (2)
Discipline
Sociology
Social work
Keywords (11)
Vermögen; Sozialhilfe; Einkommensmobilität; Wohlfahrtsstaat; Soziale Risiken; Ökonomische Ungleichheit; Armut; Umverteilung; Steuerdaten; Prekarität; Einkommen
Lay Summary (German)
Lead
Durch Verknüpfung von kantonalen Steuerdaten mit weiteren Administrativ- und Befragungsdaten wird eine neue Datengrundlage für die Untersuchung ökonomischer Ungleichheiten in der Schweiz geschaffen. Neben deskriptiven Analysen von Ungleichheits- und Armutsindikatoren nach soziodemografischen Merkmalen stehen Umverteilungseffekte wohlfahrtstaatlicher Instrumente im Zentrum des Interesses.
Lay summary
Steuerdaten bieten ein grosses Potential für die Ungleichheitsforschung, das in der Schweiz jedoch bislang nur unzureichend genutzt wurde. Dies liegt einerseits an datenschutzrechtlichen Hürden. Andererseits sind Steuerdaten erst in Verbindung mit anderen Datenquellen z.B. zu Haushaltsstrukturen oder zu weiteren, in den Steuerdaten nicht deklarierten Einkommensquellen für Ungleichheitsanalysen aussagekräftig. In dem Projekt wird deshalb eine neue Datengrundlage geschaffen, bei der Steuerdaten mit Administrativ- und Befragungsdaten wie der Bevölkerungsstatistik, den Strukturerhebungen des Bundesamts für Statistik und der Sozialhilfestatistik auf Personenebene verknüpft werden. Die neue Datengrundlage wird es erlauben, Ungleichheitsstrukturen in den in die Studie einbezogenen Kantonen aus einer umfassenden Perspektive zu analysieren. In einem ersten Schritt werden Ungleichheits- und Armutsindikatoren anhand der neuen Datengrundlage berechnet und mit herkömmlichen Schätzungen verglichen, um das Potenzial und den Zusatznutzen der verknüpften Daten zu evaluieren. In einem zweiten Schritt folgen detaillierte Analysen nach sozidemografischen Merkmalen wie der sozialen Herkunft oder dem Migrationshintergrund, um zu einer umfassenden Deskription von Ungleichheits- und Armutsstrukturen zu gelangen. Der dritte Schritt widmet sich der Analyse von Umverteilungseffekten des Steuersystems und verschiedener wohlfahrtsstaatlicher Instrumente.
Fragen rund um gesellschaftliche Ungleichheit haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Grundlagenwissen für die Beantwortung dieser Fragen.
Direct link to Lay Summary
Last update: 14.08.2018
Responsible applicant and co-applicants
Name
Institute
Jann Ben
Institut für Soziologie Universität Bern
Fluder Robert
Departement Soziale Arbeit Berner Fachhochschule
Employees
Name
Institute
Hümbelin Oliver
Departement Soziale Arbeit Berner Fachhochschule
Farys Rudolf
Institut für Soziologie Universität Bern
Richard Tina
Hobi Lukas
Lehmann Oliver
Project partner
Natural persons
Name
Institute
Martinez Isabel
KOF - Konjunkturforschungsstelle ETH Zürich
Egger Matthias
Institut für Sozial- und Präventivmedizin Universität Bern
Suter Christian
Institut de sociologie Université de Neuchâtel
Van Kerm Philippe
Luxembourg Inst. of Socio-Economic Research LISER
Jenkins Stephen
Department of Social Policy London School of Economics
Publications
Publication
Non-Take-Up of Social Assistance: Regional Differences and the Role of Social Norms
Hümbelin Oliver (2019), Non-Take-Up of Social Assistance: Regional Differences and the Role of Social Norms, in
Swiss Journal of Sociology
, 45(1), 7-33.
Scientific events
Active participation
Title
Type of contribution
Title of article or contribution
Date
Place
Persons involved
2020 Swiss Stata Conference
Talk given at a conference
A new implementation of relative distribution methods in Stata
19.11.2020
Bern, Switzerland
Jann Ben
;
115th ASA Annual Meeting
Talk given at a conference
Inequality and Taxation. Insights into the redistributive effects of the Swiss tax system
08.11.2020
San Francisco, United States of America
Farys Rudolf
;
Jann Ben
;
Hümbelin Oliver
;
Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialgeschichte zum Thema "Steuern und Ungleichheit"
Talk given at a conference
Ungleichheit und Steuern. Steuerdatenbasierte Einblicke in die redistributiven Effekte des Schweizer Steuersystems
06.09.2020
Bern, Switzerland
Hümbelin Oliver
;
Farys Rudolf
;
62nd ISI World Statistics Congress
Talk given at a conference
The impact of redistribution through taxes and deductions on the income distribution - A decomposition analysis with administrative tax data from Switzerland
18.08.2019
Kuala Lumpur, Malaysia
Hümbelin Oliver
;
Farys Rudolf
;
FORS/SSP Methods and Research Meeting
Individual talk
How deductions undermine the redistribution effect of taxes - Research with Swiss tax data
26.03.2019
Lausanne, Switzerland
Hümbelin Oliver
;
BigSurv18
Talk given at a conference
Potentials of Linking Administrative Data and Survey Data for Inequality Research
25.10.2018
Barcelona, Spain
Hümbelin Oliver
;
Farys Rudolf
;
Jann Ben
;
Knowledge transfer events
Active participation
Title
Type of contribution
Date
Place
Persons involved
Vortrag zum Thema "Ein Armutsmonitoring für die Schweiz" bei der Expertengruppe Sozialstatistik beim Bundeamt für Statistik
Talk
11.11.2020
Neuchâtel, Switzerland
Hümbelin Oliver
;
Vortrag zum Thema "Ausmass und Gründe des Nichtbezuges von Sozialleistungen" bei der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren
Talk
22.11.2019
Lausanne, Switzerland
Hümbelin Oliver
;
Vortrag zum Thema "Ungleichheit, Armut und Wohlfahrtsstaat" bei der Expertengruppe Sozialstatistik beim Bundesamt für Statistik
Talk
08.11.2018
Neuchâtel, Switzerland
Farys Rudolf
;
Fluder Robert
;
Hümbelin Oliver
;
Jann Ben
;
Communication with the public
Communication
Title
Media
Place
Year
Media relations: print media, online media
Armes Land, reiche Stadt? Wo in der Schweiz Armutsbetroffene leben
ZESO - Zeitschrift für Sozialhilfe
German-speaking Switzerland
2020
Talks/events/exhibitions
Beitrag zur Ringvorlesung "Chancengleichheit im Bildungssystem?", Universitat Zurich, 30.4.2020
German-speaking Switzerland
2020
Talks/events/exhibitions
Beitrag zur Vortragsreihe "Soziale Ungleichheit", Uni Konstanz u. Leipzig, 9.11.2020
International
2020
New media (web, blogs, podcasts, news feeds etc.)
Corona wird die Ungleichheit verschärfen
BFH-News
German-speaking Switzerland
2020
Media relations: print media, online media
Warum in Basel, Zug und Neuenburg die Lohnschere aufging
REPUBLIK
German-speaking Switzerland
2019
Media relations: print media, online media
Wo die reichen Kerle wohnen
REPUBLIK
German-speaking Switzerland
2019
Talks/events/exhibitions
"Einkommens- und Vermögensungleichheit in der Schweiz", Seniorenuniversität Winterthur, 28.11.2018
German-speaking Switzerland
2018
Other activities
Projektwebseite
International
2018
Associated projects
Number
Title
Start
Funding scheme
143399
Ungleichheit der Einkommen und Vermögen in der Schweiz von 1970 bis 2010
01.02.2013
Project funding (Div. I-III)
Abstract
Fragen rund um gesellschaftliche Ungleichheit haben in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit erhalten. Einige sehen etwa jüngste politische Ereignisse wie den BREXIT, die US Präsidentschaftswahlen und das Erstarken der AFD als eine Folge zunehmender ökonomischer Ungleichheiten und eines mangelnden Funktionierens von demokratischen Institutionen, um diesen zu begegnen. Auch der Bestseller von Thomas Piketty hat das Bewusstsein um Ungleichheit geschärft. In diesem wurde auf Basis einer historischen Analyse von Steuerdaten das Argument entwickelt, dem Kapitalismus wohne eine Tendenz zu zunehmender Ungleichheit inne. Pikettys historische Untersuchung wurde nicht zuletzt dadurch untermauert, dass in den letzten Jahrzehnten eine Zunahme der Einkommensungleichheit besonders im anglo-amerikanischen Raum beobachtet werden konnte. Diese wird häufig in Zusammenhang mit dem technologischen Wandel gesehen, der zu einschneidenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen führe. Doch nimmt die Ungleichheit dadurch unausweichlich zu? Die sozialwissenschaftliche Forschung kann zum Verständnis dieser aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen einen Beitrag leisten, indem sie aufzeigt, in welchem Ausmass Ungleichheiten vorliegen, wie sie sich verändern und welche Faktoren für die Veränderung eine Rolle spielen. Damit solche Prozesse valide untersucht werden können, sind umfassende Daten von hoher Qualität nötig.Die zunehmende Verfügbarkeit und die Nutzung von Administrativdaten für die akademische Forschung ist in diesem Zusammenhang eine interessante Entwicklung der letzten Jahre. Die im Rahmen von administrativen Prozessen entstandenen Daten können jedoch nicht ohne weiteres für die Forschung genutzt werden. Dazu müssen verschiedenste rechtliche und technische überwunden werden und es braucht eine hohe Sorgfalt in Bezug auf konzeptionelle Anforderungen an die Daten. Steuerdaten bieten zweifellos ein grosses Potential für die Ungleichheitsforschung. Auf der Basis von Steuerdaten hat sich bspw. ein Teilgebiet der Ungleichheitsforschung mit dem Fokus auf Top-Einkommen etabliert. Für gesamtgesellschaftliche Ungleichheits- und Armutsstudien konnte das Potential bisher jedoch bei weitem nicht ausreichend genutzt werden. Im Rahmen des hier beschriebenen Projektes wollen wir ausgewählte kantonale Steuerdaten der Schweiz gezielt mit weiteren Administrativ- und Befragungsdaten verknüpfen, um somit eine Datenbasis zu erstellen, die diese Potenzial ausschöpft und neuartige Möglichkeiten zur Beantwortung von Fragestellungen im Bereich der Ungleichheits- und Armutsforschung eröffnet. Die Datenbasis soll acht Kantone (mit mindestens je einem Vertreter pro Grossregion der Schweiz) umfassen und einen Zeitraum von 2010 - 2014 abdecken. Damit kann überprüft werden, wie die im Vorgängerprojekt festgestellte Zunahme der Ungleichheit zwischen und innerhalb von Kantonen einzuordnen ist und wie sie sich weiterentwickelt hat. Eine Vertiefung dieser deskriptiven Analysen umfasst die Analyse der Ungleichheit nach sozio-demografischen Merkmalen wie Haushaltstypen, Migrationshintergrund und sozialer Herkunft, um damit die Bedeutung sozio-demografischer Faktoren für die Ungleichheitsentwicklung abschätzen zu können. Schliesslich werden Analysen zur ungleichheits- und armutsreduzierenden Wirkung der wohlfahrtstaatlichen Instrumente durchgeführt. Fiskalische Instrumente der Umverteilung stellen die direkteste Möglichkeit dar, gesellschaftliche Ungleichheiten zu beheben. Diese sind in der Schweiz durch erhebliche kantonale Variation gekennzeichnet, was interessante Vergleichsmöglichkeiten eröffnet, insbesondere was den Einfluss der sozialpolitischen Ausgestaltung auf die Ungleichheit betrifft. Hier besteht ein ausgewiesener Forschungsbedarf.
-