Biologische Eiskeime katalysieren die Eisbildung bei Temperaturen > -15 °C. Der direkte Nachweis, dass sie dadurch die Niederschlagsbildung vorantreiben, steht allerdings noch aus. Das liegt vor allem an experimentellen Herausforderungen, die mit den typischerweise sehr kleinen Eiskeim-Konzentrationen in der Atmosphäre zusammenhängen. In diesem Projekt wenden wir zwei neuartige Vorgehensweisen an, um den vermuteten kausalen Zusammenhang zwischen biologischen Eiskeimen und der Niederschlagsbildung bei Temperaturen > -15 °C zu überprüfen. Die eine Vorgehensweise besteht in der Durchführung von Messkampagnen auf der Höhenforschungsstation Jungfraujoch. Dort werden wir Wolkentröpfchen und Eiskristalle aus gemischt-phasigen Wolken sammeln und die darin jeweils enthaltenen Eiskeime (> -15 °C) analysieren, sowie deren Gefrierspektren vergleichen. Das zweite Experiment beinhaltet Messkampagnen im Norden Norwegens. Dort werden wir versuchen, anhand morphologischer Merkmale, den Weg biologischer Eiskeime von ihren Quellen in verschiedenen Ökosystemen über die bodennahen Luftschichten bis in Eiskristalle auf Wolkehöhe zu verfolgen. Beide Experimente haben das Potenzial, direkt zu zeigen, ob biologische Eiskeime eine Rolle bei der Niederschlagsbildung spielen oder nicht.