In der Schweiz braucht es zwei Konditionen für Kandidierende um gewählt zu werden. Erstens müssen Kandierende auf der Liste einer Partei sein, die Sitze erhält. Zweitens müssen Kandidierende mehr Präferenzstimmen gewinnen, als die Kandidierenden auf der gleichen Liste. Der Fokus dieses Projektes ist auf den zweiten Aspekt: welche Faktoren helfen den Kandidierenden, zusätzliche Päferenzstimmen zu gewinnen und damit vorne auf einer Liste rangiert zu werden? Eine Vielzahl von Faktoren kann dies erklären, wie bisherige politische Erfahrung und öffentliche Mandate, die Kampagneaktivitäten aber auch die Verbindung mit verschiedenen Interessengruppen. Dieses Projekt basiert im Wesentlichen auf die Umfrage bei allen Kandidierenden bei den Wahlen 2015 im Rahmen des Wahlforschungsprojektes Selects. Der Fragebogen, der Teil des „Comparative Candidate Survey“ (CCS) Projektes ist, erhebt umfassend die bisherige politische Biografie der Kandidierenden, die Kampagneaktivitäten sowie Einstellungen zu politischen Sachfragen und Demokratie insgesamt. Zudem werden verschiedenste weitere Angaben zu den Kandidierenden erhoben, wie die Angaben auf den Wahlzetteln und auf dem Kampagnematerial der Parteien, in dem sich auch die einzelnen Kandidierenden jeweils präsentieren. Ein spezifischer Fokus dieses Projektes ist auf die Verflechtung von Kandidierenden mit Interessengruppen. Kandierende sind Mitglied von vielen Vereinen und Interessengruppen und sie versuchen, diese Verbindungen für die Wahlen zu kapitialisieren. Ein zweiter Fokus liegt auf dem Einfluss der Kampagne, insbesondere der Kampagneinstrumente und der Kampagneintensität auf den Wahlerfolg. Beide Aspekte sind auch politisch relevant und werden kritisch diskutiert: Die Verbindung mit Interessengruppen weil dies möglicherweise die Unabhängigkeit der Kandidierenden und später auch der Gewählten tangiert, die Frage der Kampagne weil die Politikfinanzierung in der Schweiz gänzlich unreguliert und damit auch wenig transparent ist.
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