Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts
Im Projekt „Paleo fires from high-alpine ice cores“ möchten wir den Zusammenhang zwischen Feuer und Klima in verschiedenen Regionen der Erde über die letzten 150 Jahre im Vergleich zu den 2000 Jahren davor untersuchen.
Dafür werden wir Russ und Holzkohle in Eiskernen von hochalpinen Gletschern chemisch analysieren und daraus regionale Rekonstruktionen der Häufigkeit von Bränden für Zentral-Europa, Süd-Sibirien, Amazonien und der Arktis erstellen. Das Einzugsgebiet der jeweiligen Gletscher-Archive werden wir durch Einbindung von Russ und Holzkohle in ein globales Klimamodell ermitteln. Zusätzlich werden wir mit Satelliten-Daten einzelne Brände identifizieren und mit dem Signal im Eiskern in Verbindung bringen. Ein Vorteil der Verwendung von bereits datierten Eiskernen gegenüber Seesedimenten, die normalerweise zur Rekonstruktion von Bränden verwendet werden, ist dass die Eiskerne über die letzten 150 Jahre eine besonders genaue Zeitskala aufweisen. Ausserdem enthalten sie neben Holzkohle auch noch zusätzliche Feuer- und Klima-Indikatoren, wie z.B. Russ und andere chemische Verbrennungsprodukte, die mit hoher zeitlicher Auflösung analysiert werden können.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext des Forschungsprojekts
Ein besseres Verständnis der bei der Entstehung von Bränden zugrundeliegenden Prozesse ist besonders wichtig in Anbetracht der zurzeit beobachteten weltweiten Häufigkeit von verheerenden Wald- und Buschbränden. Zusätzlich ist dieses Verständnis entscheidend für ein geeignetes Feuer-Management unter zukünftigen Klimaszenarien.