Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts Mit einer kombinierten Auswertung der radiogenen Tracer 137Cs und 239+240Pu wollen wir eine geeignete Methode entwickeln und gelichzeitig zuverlässige Raten der Bodenerosion in alpinen Grasländern erfassen. Hierzu werden wir zum einen Flächen, die wir 2007 hinsichtlich des 137Cs Inventars untersucht haben, erneut beproben, um zu bestimmen, ob wir gestörte (Veränderung des Inventars) oder ungestörte (keine Veränderung des Inventars) Flächen vorfinden. Gleichzeitig wird diese sogenannte „Re-Sampling“- Methode genutzt werden, um Erosionsraten der letzten 6 Jahre zu bestimmen. Zusätzlich werden wir an den Standorten 239+240Pu Inventare erheben. Dieser Tracer wurde hauptsächlich in den 50iger und 60iger Jahren weltweit ubiquitär als Nebenwirkung von Atombombentests deponiert. Erste Voruntersuchungen haben gezeigt, dass die Deposition des Plutoniums wesentlich homogener ist und es daher als Tracer für die Bodenerosion besser geeignet scheint als das sehr heterogen verteilte 137Cs. Über die Anwendung des Plutoniums können wir langfristige Erosionsraten der letzten 50-60 Jahre ermitteln. Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext des Forschungsprojekts Mit den vorgeschlagenen Methoden können wir die bisherigen Limitierungen der Bestimmung von Bodenerosionsraten in alpinen Grasländern überwinden. Damit wird es erstmals möglich sein, zuverlässige Angaben zur Bodenerosion in alpinen Grasländern zu machen. Eine effiziente Methode um zuverlässige Bodenerosionsraten abzuschätzen, wird nicht nur für die Bewirtschaftung von alpinen Grasländern entscheidend sein, sondern auch für die Validierung bestehender Erosionsmodelle (Regionalisierung) und die Definition von Grenzwerten im Bodenschutz. Keywords: Bodenerosion, Alpine Grasländer, radiogene Isotope, atmosphärische Radionuklide, 137Cäsium, 239+240Plutonium soil erosion, alpine grasslands, radiogenic isotopes, fallout radionuclides, 137Caesium, 239+240Plutonium
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