HodelTobias (2020),
Schriftordnungen im Wandel Gebrauchs- und Aufbewahrungspraktiken von klösterlichem Schriftgut in Königsfelden (1300-1600), UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz.
Hodel Tobias (2017), Königsfelden Abbey and Its First Cartulary: Dealing with Charters in the Fourteenth Century, in Barret Sébastien, Stutzmann Dominique, Vogeler Georg (ed.), Brepols, Turnhout, 331-357.
Hodel Tobias (2012), Das Kloster in der Region. Herrschaft, Verwaltung und Handeln mit Schrift, in Teuscher Simon (ed.), hier + jetzt, Baden, 90-127.
Moddelmog Claudia (2012), Die Klarissen von Königsfelden und ihre Verwandten. Beziehungen und Besitz, in Teuscher Simon (ed.), hier + jetzt, Baden, 128-169.
Teuscher Simon (2012), Einleitung, in Teuscher Simon / Moddelmog Claudia (ed.), Hier & Jetzt, Baden, 6-9.
Moddelmog Claudia (2012),
Klarissen von Königsfelden, hier + jetzt, Baden.
Teuscher Simon (ed.) (2012),
Königsfelden. Königsmord, Kloster, Klinik, hier + jetzt, Baden.
Hodel Tobias (2012), Mord. Ein toter König und unzählige Geschichten, in Teuscher Simon (ed.), hier + jetzt, Baden, 10-47.
Hodel Tobias, Das kleine Digitale - ein Plädoyer für Kleinkorpora und gegen Großprojekte, in
Nach Feierabend, 9.
Moddelmog Claudia, Metelen ohne Billunger – Hauskloster ohne Haus. Zur Beschreibung der frühmittelalterlichen Frauenkonvente Sachsens ohne "Geschlecht" und "Adelshaus", in Flammer Thomas (ed.), dialogverlag, Münster.
Das einstige Kloster Königsfelden zählt mit seinen berühmten mittelalterlichen Glasfenstern zu den Prunkstücken des kulturellen „Erbes“, das die Habsburger auf heutigem Schweizer Boden hinterlassen haben. 1309, ein Jahr nachdem König Albrecht I. hier durch die Hand des eigenen Neffen den Tod gefunden hatte, stellte die Königswitwe Elisabeth die erste Stiftungsurkunde aus. Zwei Jahrzehnte später schon war das Kloster ein Zentrum mit Ausstrahlungskraft für die ganze Region - memorial, herrschaftlich und wirtschaftlich. Die gegenwärtig laufenden Aktivitäten zu den Jubiläen der Klostergründung (1309-1312) nehmen HistorikerInnen zum Anlass, das Interesse einer breiten Öffentlichkeit aufzugreifen und neben der künstlerischen Bedeutung des Ortes dessen historisch-politischen Stellenwert zu konturieren.Das hier vorgelegte Projekt macht die herausragende Überlieferung des früheren Klarissen- und Franziskanerklosters zur Basis einer neu ausgerichteten Regional- und Sozialgeschichte. Anstatt eine auf vermeintliche Eigenarten des anvisierten historischen Raumes bezogene Sondergeschichte zu konstruieren, tragen drei individuelle Teilprojekte internationale Fachdiskussionen von grosser Aktualität an eine regionale Überlieferung heran. Dabei geht es um die Güterzirkulation bei adligen Frauen, die Beziehung zwischen liturgischem und administrativem Schriftgebrauch und die Geschichtskultur. Mit der Autonomie der Teilprojekte verbindet sich ein multiperspektivischer Zugang, der gerade nicht regionalistisch begrenzt ist. Zugleich ermöglicht die Verankerung der Teilprojekte in der Königsfelder Überlieferung, eine traditionelle Stärke regional ausgerichteter Forschung beizubehalten: die detaillierte Beschreibung und den Blick für lokale Zusammenhänge. Mit der Fokussierung auf ein in materieller, sozialer und kultureller Hinsicht integrativ wirkendes klösterliches Zentrum kann zudem eine neue Sozialgeschichte erprobt werden. So fragen alle Teilprojekte einerseits nach der Verklammerung von Adel und Kloster, die letzteres als einen Angelpunkt der Kohäsion und der Konflikte eines adeligen Milieus erscheinen lässt. Anderseits zielen sie darauf ab, die in den letzten Jahrzehnten verfeinerten kulturhistorischen Arbeitsweisen wieder verstärkt auf eine Geschichte des Ökonomisch-Sozialen auszurichten. Sie erforschen materielle Güter als Medien sozialer Beziehungen und begreifen die Verwendung, Weitergabe und Verzeichnung ökonomischer Ressourcen als über das Wirtschaftliche hinausreichende sinngenerierende Praktiken.Ein Post-doc-Projekt zu adliger Besitzzirkulation bringt aktuelle Ansätze aus dem Bereich der Verwandtschaftsforschung mit Erkenntnissen und Fragen zum adligem Wirtschaften in Verbindung. Von der ökonomischen Ausstattung adliger Frauen ausgehend, fragt das Projekt nach der Mobilität, der Verwendung und der sozialen Semantik von materiellen Gütern. Von dort aus sollen die Thesen der traditionell auf protostaatliche Strukturen, Patrilinearität und Herrschaftsbildung ausgerichteten älteren Forschung neu bewertet und in einen breiteren sozialen Rahmen eingeordnet werden (Bearbeiterin: Claudia Moddelmog). Ein Dissertationsprojekt über den Gebrauch von Schrift widmet sich der Verwaltung der vom Adel an das Kloster übertragenen Güter. Es untersucht das Kloster als Innovationszentrum von Schrifthandeln und erforscht dazu bisher wenig beachtete Wechselwirkungen zwischen sakraler Sphäre (Liturgie), innerklösterlicher Verwaltung und regionaler Herrschaft (Bearbeiter: Tobias Hodel). Ein zweites Dissertationsprojekt fasst Königsfelden als Ort, der den regionalen Eliten seit dem Mittelalter einen Mittelpunkt ihrer Erinnerungskultur und ihres Geschichtshandelns gab. Dazu folgt es Anregungen des topological turn sowie der Gebäudesoziologie und untersucht im epochenübergreifenden Längsschnitt die Frage, wie sich in Königsfelder Objekten, vornehmlich den Klostergebäuden, genealogische Konzepte und Zeitlichkeitsbewusstsein materialisierten und wie die Objekte selbst zu Trägern von „Eigensinn“, zu Akteuren von Verwandtschaftshandeln und Geschichtsrezeption wurden (Bearbeiterin: Nanina Egli).Die Konzeption der Teilprojekte folgt dezidiert den wissenschaftlichen Interessen, Vorarbeiten und Kompetenzen der BearbeiterInnen und gewährt diesen so ein Höchstmass an Eigenständigkeit. Das Gesamtprojekt ermöglicht zugleich den intensiven fachlichen Austausch und erfüllt damit zentrale Bedürfnisse des wissenschaftlichen Nachwuchses.