Project

European Union; differentiated integration; integration theory; European Economic Area; European integration; European law; flexible integration; Switzerland

Lead
Lay summary
Differenzierung heisst im Rahmen der europäischen Integration, dass einzelne vertragliche oder sonstige rechtliche Bestimmungen der EU nicht in allen Mitgliedstaaten gelten oder dass sie von einzelnen Nicht-Mitgliedstaaten übernommen werden. Bekannte Beispiele sind die Währungsunion, an der nicht alle EU-Mitglieder teilnehmen, oder das Schengen-Abkommen, das nicht in allen Mitgliedstaaten gilt, dafür aber von einigen Nicht-Mitgliedern wie der Schweiz übernommen wurde. Das Ziel des Projekts ist es, Ausmass und Entwicklung der differenzierten Integration in Europa zu erfassen und zu erklären. Dazu wird im Projekt die erste umfassende Datenbank erstellt, die die differenzierte Integration im Primär- und Sekundärrecht der EU von der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft 1958 bis heute dokumentiert. Sie enthält nicht nur Daten über die Mitgliedstaaten, sondern auch über die Mitglieder des Europäischen Wirtschaftsraums und die Schweiz. Mit dieser Datenbank lässt sich analysieren, ob es tatsächlich einen Trend zu mehr Differenzierung gibt, wie oft behauptet wird, und ob Differenzierung ein vorübergehendes oder dauerhaftes Phänomen ist. Ausserdem können wir feststellen, ob Differenzierung in einzelnen Ländern oder Politikbereichen häufiger auftritt als in anderen. Die Datenbank lässt sich ausserdem dazu verwenden, Theorien und Hypothesen über die Entwicklung der europäischen Integration zu testen. Hängt Differenzierung mit der zunehmenden wirtschaftlichen oder kulturellen Heterogenität der Mitgliedstaaten zusammen? Lässt sie sich darauf zurückführen, dass sich die EU in immer neue Politikbereiche ausdehnt? Scheren grosse Staaten häufiger aus der Integration aus als kleine? Reiche eher als arme? Oder sind es z.B. Staaten mit einer euroskeptischen Bevölkerung oder Regierung? Schliesslich: Welche Regeln oder Entscheidungsverfahren erleichtern oder erschweren die Differenzierung? Für die Nichtmitglieder der EU fragen wir andererseits, was sie dazu bringt oder davon abhält, EU-Recht von Fall zu Fall zu übernehmen. Das Projekt wird vom SNF und der Deutschen Forschungsgemeinschaft gemeinsam gefördert und in Zusammenarbeit der ETH Zürich (Prof. Frank Schimmelfennig) mit der Universität Konstanz (Prof. Katharina Holzinger) durchgeführt.

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Last update: 21.02.2013

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Self-organised

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The project seeks to describe and explain differentiated integration (DI) in the European Union. For more than a decade, DI has been debated as a likely development of the EU in the face of the progressive deepening and widening and as a way out of integration impasses. This debate, however, contrasts with a lack of empirical research and theoretical appreciation of the phenomenon. We therefore propose to build the first comprehensive dataset of differentiated integration in Europe. For the entire period from 1958 to 2009, and for all EU member states plus the “quasi-member states” of the European Economic Area plus Switzerland, we will scrutinize the primary and the relevant secondary law of the EU for rules with territorially differentiated validity. This dataset allows for a systematic descriptive analysis of trends as well as country- or policy-specific patterns of differentiated integration. In addition, we will conduct macro-quantitative analyses in order to explain the trends and patterns of differentiated integration. For this purpose, we first develop and then test conjectures drawing on rational-intergovernmentalist, constructivist, and institutionalist approaches to the theory of European integration.